Die erste Woche in Moskau

19. – 26. Oktober 2011
Meine erste Woche in Moskau ist geschafft und ich habe auch schon eine ganze Menge sehen können. Ich wohne mitten im Zentrum von Moskau im Godzillahostel innerhalb des so genannten Gartenrings. Das ist der innerste der in Moskau angelegten Städteplanungsringe, man erkennt ihn auch sehr gut bei Google Maps.

Nachdem ich nach meinen Anreisetag ausgeschlafen habe starte ich meine erste Erkundungstour. Ich gehe zu Fuss in Richtung Roten Platz und stelle fest, dass dieser Zentimeter auf der Karte etwa 25 Minuten Fussmarsch entspricht. –

Ab morgen werde ich dann wohl die Metro nehmen… Ich komme vorbei am Bolschoi-Theater – was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß *grins* – für mich sah es aus, wie das Brandenburger Tor, ohne das man hindurch gehen kann. Angekommen auf dem Vorplatz des Roten Platzes, dem so genannten Manege-Platz, stelle ich fest, dass die den Roten Platz abgesperrt haben. Es wird wohl eine Art Lichterfestiveal fürs Wochenende aufgebaut. Enttäuscht den Roten Platz so kurz davor nicht betreten zu dürfen, aber auch gespannt auf das Lichterfest in den nächsten Tage gehe ich zurück ins Hostel.

Am nächsten Tag laufe ich wieder in Richtung Roten Platz, diesmal aber um ihn herum, am Ufer der Moskwa entlang, um mich von Süden zu nähern. Am südlichen Ende des Platzes ist die Basiliuskathedrale – die wohl jeder von Postkarten oder Bildern aus Russland kennt. Nach der äußerlichen Besichtung gehe ich sogar rein – die Bilder davon finden sich unten. Auf dem Rückweg schlendere ich dann durch das Kaufhaus GUM, da der Rote Platz selbst noch immer gesperrt ist. Dort finden sich superteure Geschäfte – hier kaufen also die wirklich reichen Leute ein. Das werde ich mir schonmal merken, für die Zukunft *grins* Abends im Hostel lerne ich Karl kennen, einen Deutschen, der noch bis Sonntag in Moskau sein wird. Er schlägt mir vor, morgen gemeinsam auf Tour zu gehen. – Einverstanden.

Wir nutzen heute zum ersten mal die Metro. Die Entfernungen sind zum laufen einfach zu weit und die Metro ist wirklich unschlagbar günstig. – rund 70 cent pro Fahrt, egal wohin und wie lange. Ich kaufe mir also gleich eine 10er Karte. Als erstes stellen wir uns gegen 12 Uhr beim Lenin Mausoleum an, da das nur bis 13 Uhr geöffnet hat. Wir schaffen es auch tatsächlich noch um kurz vor 13 Uhr reingelassen zu werden. Natürlich muss man Kamera und Handy abgeben und durchläuft dann noch eine Sicherheitskontrolle. – Aber dann sind wir endlich drin… – Im heiligsten aller russischen Denkmäler! man geht in einer schwarzen Pyramide die Treppen hinab, wird von Soldaten mit einem freundlichen *pssssst* aufgefordert nicht zu sprechen und nach drei Ecken sehe ich die berühmteste Leiche der Welt – LENIN! Er sieht ein bisschen plastisch aus, aber sehr stilvoll auf rotem Samt.

Weiter geht unsere Erkundungstour. Wir laufen in Richtung Kremleingang. Dieser befindet sich nicht am Roten Platz sondern westlich davon am Kutafja-Turm. Nachdem wir keine Ahnung haben, welches der 4 Tickets wir benötigen, kaufen wir das für die Rüstkammer und stellen uns an der Sicherheitskontrolle an. Dort machen sie deutlich, dass wir mit diesem Ticket hier nicht reinkommen. – Das hat ja schonmal super geklappt. Ein Stück die Kremlmauer entlang finden wir den richtigen Eingang und dürfen hinein. Die Rüstkammer ist wirklich ein absolutes Hightlight. Zusammengetragene Schätze, Waffen, Kutschen und Geschenke an russische Zaren sind hier ausgestellt. Hier sieht man zum Beispiel auch einige Faberge Eier. Bilder habe ich davon leider keine machen können, weil – natürlich – fotografieren strengstens verboten war. Genauso wie in der nächsten Station direkt neben der Rüstkammer. Dem Diamantenfond von Russland. – Nach einer verschärften erneuten Sicherheitskontrolle sehen wir Gold, Silber und tausende Diamanten.
Genug Schätze für heute. Wir verlassen den Kreml. Mit der Metro geht es weiter in Richtung Gorki-Park. Über eine der Moskwabrücken hat man einen schönen Blick auf das riesige Denkmal Peter des Großen und die alte Schokoladenfabrik „Roter Oktober“ auf der Moskwainsel. Durch den Skulpturenpark, indem alte, nicht mehr gebrauchte oder repräsentative Denkmäler abgeladen werden, geht es Richtung Christ-Erlöser-Zentrale. Wir dürfen hinein, es läuft sogar eine Messe. Wirklich beeindruckend dieses ganze Gold – es handelt sich, um die größte Kathedrale Moskaus.

Nach einer kurzen Stärkung mit Pizza und Cola, es ist bereits dunkel und meine Füsse brennen wie Feuer, will ich mir heute das Festival of Lights auf dem Roten Platz nicht entgehen lassen. Nach der x`ten Sicherheitskontrolle heute, stehe ich ENDLICH auf dem Roten Platz und die Show entschädigt wirklich für alles. – DAS IST DER WAHNSINN!

Moskau in Lights IV
Moskau in Lights III
Moskau in Lights II
Moskau in Lights

Sonntag sind wir dann morgens nochmal in den Kreml, um mit den richtigen Tickets endlich auch den Rest sehen zu dürfen. Sehenswert sind hier die Zarenkanone – welche 40 Tonnen wiegt, aber noch nie geschossen hat. Kann die wohl auch gar nicht *grins* – Die Zarenglocke mit 200 Tonnen ist auch riesig, aber auch die hat noch nie geläutet, weil ein kleines Stück von 11 Tonnen ist herausgebrochen ist, als man sie zu früh beim Abkühlprozess mit Wasser übergossen hat (oder so ähnlich *grins*)

Abends habe ich mich dann von Olga und einem Ami, glaube er hieß Geese oder so, überreden lassen noch etwas trinken zu gehen. Erstaunlichweise war es extrem schwierig einen Laden zu finden, der am Sonntag Abend geöffnet hat. Gelandet sind wir dann nach langer Suche in der Nähe der schon erwähnten Schokoladenfabrik „Roter Oktober“. Nur mit Glück sind wir an den Einlassern vorbeigekommen (lag wohl wieder mal am Outfit).

Montag – ich hänge natürlich nach der Nacht völlig durch. Trotzdem quäle ich mich um 14 Uhr aus dem Bett und starte eine kleine Metrotour. Einige dieser unterirdischen Stationen sind echt Schmuckstücke. – wirklich sehenswert. Am Abend fahre ich dann mit der Metro noch zur Universität von Moskau. Sie liegt auf den Sperlingsbergen. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Abends schaue ich mit Olga und Geese zusammen ein Video im Gemeinschaftszimmer und wir lassen uns ein bisschen Sushi schmecken.

Am folgenden Tag geht es nun etwas ausgeruhter zum Puschkinmuseum. Zu meinem entsetzen ist die Schlange aber endlos. Ich entschließe mich zu warten und nach 2 Stunden die wirklich bei 0 Grad ohne Mütze wie im Flug vergingen bin ich drin – Aufwärmen! Danach sehe ich mir eine Dali Austellung an und einige andere Bilder (Rembrandt und so *grins*) Wirklich interessant ist aus Deutscher Sicht, dass hier seit einigen Jahren nun auch der Goldschatz von Troja ausgestellt ist. Den haben die Russen 1945 aus Berlin mitgehen lassen. Jetzt vor kurzem wurde er wohl zum russischen Staatseigentum erklärt… Als ich mit dem Typ mit der Maschinenpistole in der Mitte des Raumes darüber reden möchte, sagt der irgendwas zu mir und zeigt auf den Ausgang. Ich glaube er meinte, ich soll mir erst nen Karton besorgen, damit ich auch alles mitkriege 😀

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