Wanderfahrt 2011

Vom 2. bis 9. Juli hieß es mal wieder – Wanderfahrt! – Sattelt die Kutter wir reiten nach Rügen. 35 mutige Segler waren mit 4 Kuttern und einer Barkasse angetreten, um sich Wind und Wellen zu stellen. Das dafür in der Tat Mut benötigt werden würde, hat uns Neptun gleich am ersten Tag vor Augen geführt…
Wir starteten in Zingst bei Regen und 14 Beaufort – circa. Unser erstes Ziel hieß, wie fast jedes Jahr, Stahlbrode. Eine Etappe von gut 30 Seemeilen, welche bei Regen seeeehr lang werden können. Der Wind aber sorgte dafür, dass wir förmlich über den Strelasund flogen und den alten Merkur fast ins gleiten brachten. Und das alles ohne Besansegel, denn wir hatten vorsichtshalber wirklich nur 2 Segel gesetzt. Wer das jetzt alles für Seemannsgarn hält der sollte sich die folgenden beiden Bilder anschauen:


Ich habe mein Handy, Leben und große Teile der Crew riskiert, um kurze Abschnitte unseres Rittes aufzuzeichnen!

Die Auswertung der Logs zeigt: Es ist tatsächlich möglich mit dem „Merkur“ eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 7,4 Knoten zu erreichen (gemessen über eine Dauer von 3 Minuten) und man kann aus ihm einen Topspeed jenseits der 10 Knoten herauskitzeln. – Die Auswertung zeigt mir aber auch, dass es eine gleichermaßen mutige wie unvernünftige Entscheidung war, an diesem Tag loszusegeln. Wer den Merkur kennt, wird mir da sicher recht geben 😉

Angekommen in Stahlbrode erlebten wir gleich am ersten Abend ein Desaster. Unser komplettes Zelt ist durch den anhaltenden Regen abgesoffen (die Galerie dokumentiert dies). Wir konnten Teile der Ausrüstung bergen und die Nacht in der Notunterkunft „Barkasse“ verbringen, um dann am nächsten verregneten Tag weiter nach Lassan zu segeln. Von dort ging es weiter durch das Stettiner Haff nach Swinemünde in Polen. – Eine Wanderfahrtpremiere. Nie war ein Kutter so weit nach Osten vorgedrungen *grins*. Bei aufklarendem Wetter erwartete uns eine herrliche Tagesetappe zurück nach Gager, welche mit etwa 41 Seemeilen gleichzeitig den längsten Törn der Woche darstellte. Bei sehr guten Bedingungen konnten wir die Strecke in rund 8 Stunden bewältigen.

Ein Ruhetag in Gager und die Weiterfahrt nach Alte Fähr mit einem erneuten Ruhetag dort ließen uns Kraft tanken für den letzten Abend. – Sangriabowle gespickt mit Regenschauern und der Aussicht auf Tanzeinlagen ließen uns diese gelungene Segelwoche zu einem würdigen Abschluss bringen. – „Save the last Dance“ wie die Bilder beweisen 🙂

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